Barkhor Round |
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Der Barkhor („Mittlerer Umrundungsweg”) war und ist ein wichtiges religiöses und wirtschaftliches Zentrum in der Altstadt von Lhasa, der Hauptstadt Tibets. Bei einem Rundgang werden neben den vielfältigen Eindrücken auch die Wunden spürbar, die die chinesische Besatzung geschlagen hat. Alte Häuser werden niedergerissen und müssen Einkaufszentren weichen, tibetische Verkäufer werden von chinesischen Händlern verdrängt und die Polizei patrouilliert und kontrolliert überall. Ende der achtziger Jahre war der Barkhor auch Zentrum der Unruhen gegen die chinesische Herrschaft.
Auf dem Barkhor umkreisen die Pilger im Uhrzeigersinn den Tsuglagkhang, die „Kathedrale” des tibetischen Buddhismus. An beiden Seiten des Ritualweges drängen sich die Verkaufsstände für Kleider, Geschirr, Bücher, religiöse Gegenstände und vieles mehr. Viele Pilger nützen die Gelegenheit auf dem Markt einzukaufen und so mischen sich viele Eindrücke vom Murmeln der Gebetssprüche bis hin zum schrillen Klang der Videokinos.
„Barkhor round” taucht in diese alltägliche Atmosphäre ein. Das besondere Hörerlebnis wird durch die verwendete Aufnahmetechnik verstärkt. Mit Hilfe der Kunstkopfstereofonie kann beim Abhören über Kopfhörer ein spezieller Raumklang erzielt werden.
Unter anderem mischen sich folgende Geräusche, Töne, Musiken, Atmosphären auf einem Rundgang am Barkhor: Das Klappern der genagelten Schuhe, Musik aus den Hörnern der Mönche, Gespräche der Händler, betende Pilger und Pilgerinnen, die lauten Klänge der Videokinos, die Schleifgeräusche der sich Niederwerfenden, das Bellen der Hunde, Musik aus den Kassettenrekordern der Verkäufer, das Klingeln von mit Glocken spielende Buben.
Die Aufnahmen entstanden in den Monaten Jänner, Februar, März 1994.